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1990
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Seit Ende der 80er Jahre war die Silberscheibe für Spiel- und Lernsoftware-Entwickler weltweit interessant und seit der Einführung der Spielekonsole PC-Engine (Duo) auch für Videospielhersteller ein heißes Thema.
Die PC-Engine (von NEC in Zusammenarbeit mit Hudson Soft entwickelt) verfügte seit 1989 über ein CD-ROM-Laufwerk, wurde in Deutschland jedoch niemals veröffentlicht.
SEGA und Nintendo fochten es aus: Seitdem die beiden Videospielanbieter ihre 16-Bit-Systeme auf dem deutschen Markt hatten, ging es für die Erzkontrahenten um die Wurst.
Im Vergleich zum heftigen Zweikampf "Mega Drive gegen Super Nintendo", bzw. "Sonic gegen Mario" ging´s beim ersten Zusammentreffen zwischen Master System und NES ein paar Jahre davor noch gemütlich zu.
Erstmals kam SEGA seinem Mitbewerber mit der 16-Bit-Technologie zuvor. Als SEGA 1990 das Mega Drive veröffentlichte, wurde ein Spielertraum Wirklichkeit: Farben, Sound und Geschwindigkeit wie am Spielautomaten; viele prominente Sprite-Helden und Auftritte von Stars wie Michael Jackson, Batman und Mickey Mouse läuteten eine neue Videospielgeneration ein. | | |
1991
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Im November 1991 begann SEGA Japan mit der Auslieferung des Mega-CDs. Das High-Tech-Spielzeug im schmucken Schwarz passte unter jedes Mega-Drive, das CD-Laufwerk war ausfahrbar und die Frontseite zierten Kontroll-Leuchten.
Neben dem Verbindungsport enthielt das Mega-CD ein Stereo-Line-Out und einen Mixing-Ausgang. Zum Start wurden nur zwei Spiele von Fremdherstellern veröffentlicht (Heavy Nova und Sol-Feace).
Auch die Ausstattung des Mega-CD-Pakets erwies sich als sparsam: Das CD-ROM kam ohne Spiele und Netzgerät. Nur ein zoomendes und rotierendes Mega-CD-Logo demonstrierte vor der Aktivierung des bedienungsfreundlichen CD-Betriebssystems die zusätzlichen Fähigkeiten der neuen Hardware. | | |
1992
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Ein Jahr später und rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft kam das CD-ROM unter dem Namen SEGA-CD in die amerikanischen Kaufhäuser. Für 299 US-Dollar erwarb der Kunde ein geringfügig modifiziertes Gerät: Die meisten Kontroll-Leuchten fielen Sparmaßnahmen zum Opfer, im Inneren arbeitete statt eines Toshiba Prozessors ein Motorola-Chip.
Dafür lag ein ordentliches Software-Paket bei. Eine Collection-CD enthielt die SEGA-Spielehits Streets of Rage, Columns, Golden Axe und Revenge of Shinobi, die Programme Sol-Feace und Sherlock Holmes befanden sich auf zwei weiteren CDs. Eine Audio-CD sowie eine CD-G vervollständigten das reichhaltige Paket.
Auch das Betriebssystem wurde für den amerikanischen Markt verändert: Das neue Logo flog durch die Weiten des Alls und der Optionsbildschirm wurde stark vereinfacht. Innerhalb von zehn Tagen waren 70.000 Geräte verkauft.
Seit dem Herbst 1992 hieß es für SEGA wieder teilen. Das neue Super Nintendo hatte sich als 16-Bit-Gegenspieler auf dem deutschen Markt etabliert.
In diesem Jahr erschienen in Japan Spiele wie Cobra Command, Lunar: Silver Star Story, Prince of Persia, Robo Aleste oder Wonder Dog. | | |
1993
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In Europa lieferte SEGA das Mega-CD ab April 1993 in begrenzter Stückzahl aus. Hier gehörten zur Lieferung Sol-Feace, Cobra Command und die Collection-CD.
Das Super Nintendo war mittlerweile unangefochten die Nr. 1 weltweit. Doch SEGA hielt noch einen Trumpf in der Hinterhand: Das seit 1991 in Japan erhältliche CD-ROM erschien nun auch in Deutschland.
Riesige Speichermengen, CD-Symphonien und ein zweiter, schneller Hauptprozessor für ungeahnte Effekte standen bereit. Die Veränderung durch dieses Medium war gravierender, als erste Spiele wie Wonderdog oder Sol Feace glauben machten. Das Mega Drive wurde zur Multimedia-Konsole, die auch Kreative aus anderen Bereichen interessierte. Sony gehörte zu den ersten Lizenznehmern, SEGA selbst verließ mit Produkten wie der "Make my Video"-Reihe die Spieleschiene.
Auch Joypad-Abenteuer würden in Zukunft anders aussehen. Durch den Speicherplatz einer CD waren digitalisierten Videosequenzen und der Sprachausgabe keine Grenzen gesetzt.
Ab Herbst 1993 wurde in allen Ländern das neue Mega-CD II verkauft, das sich in mehreren Punkten vom Vorgänger unterschied: Aus Kostengründen verschwand das elektrisch ausfahrbare Laufwerk, das durch ein Toplade-Fach ersetzt wurde.
Das neue Design verzichtete auf den alten Mega-Drive/Mega-CD-Turm und bot stattdessen eine flache Einheit, bei der das CD-ROM am rechten Rand plaziert wurde.
In Deutschland wurde nur das Mega-CD II verkauft, wobei der Kunde zwischen zwei Varianten wählen durfte: SEGA lieferte eine Version ohne Spiel für ca. 510.-DM aus, die andere Packung enthielt zusätzlich das Spiel "Road Avenger" zum Preis von ca. 580.-DM. Das Zeichentrickspektakel unterschied sich radikal von anderen Konsolenspielen und war eine hervorragende Demonstration der Mega-CD-Fähigkeiten.
Beide Versionen kamen mit einem Kabel, das die Mega-Drive-Sounds mit den CD-Klängen mischte. Eine weitere Verbindung zum Anschluss an die Stereo-Anlage war ebenfalls beigelegt. Ein kleines Pult sorgte dafür, dass das alte Mega-Drive einen festen Stand hatte und ein Netztgerät versorgte das Mega-CD mit Strom.
Zum Start gab es alsbald Spiele wie Batman Returns, Ecco the Dolphin, Final Fight, Jaguar XJ 220, Keio Flying Squadron, Silpheed, Thunderhawk oder Time Gal. Ein im Vergleich zu den anderen Startangeboten hervorragendes Line-Up.
Ende 1993 drangen der Electronic-Arts-Gründer Trip Hawkins mit seinem multimedialen 3DO-Projekt zum Preis von 1200.-DM, Phillips mit seinem ebenfalls multimedial ausgelegten CD-i (1100.-DM), Amiga mit dem CD32 (700.-DM) sowie der Klassiker Atari mit seinem Jaguar (700.-DM) auf den Markt. | | |
1994
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In Anbetracht der geringen Verbreitung des Mega-CDs konnte sich die Software durchaus sehen lassen. Bedeutende Hersteller wie SEGA, Virgin, Psygnosis, EA und Core Design brachten sowohl aufgepeppte Umsetzungen als auch beeindruckende Exklusiv-Entwicklungen auf den Markt - so z.B. Battlecorps, Chuck Rock, FIFA Soccer Championship Edition, Formula One World Championship, Heart of the Alien, Microcosm, Monkey Island, NHL Hockey 94, Pirates Gold, Sonic CD, Soulstar, Star Wars Rebel Assault, Wing Commander oder WWF Rage in the Cage.
Kurz vor der CES in Chicago zeigte SEGA erstmals seinen Mega-Drive-Aufsatz Mega32, welcher nur in den USA und Europa erscheinen sollte, da man in Japan schon den Start des Saturn vorbereitete. Dieser Aufsatz war ebenfalls eine Mega-Drive-Erweiterung mit 32Bit-Technologie und unterstützte auch das Mega-CD.
Zum US-Start im Herbst 94 erschien demzufolge auch das erste 32X-CD-Spiel "Fahrenheit", das zusammen mit der normalen Mega-CD-Version in einer Packung ausgeliefert wurde.
Im Kampf der CD-Konsolen setzte sich am ehesten noch das 3DO durch, das mittlerweile eine stattliche Anzahl an Spielen aufweisen konnte, das Phillips CD-i und Amiga´s CD32 verkauften sich sogar noch schleppender als das Mega-CD.
In Japan stiegen Ende 1994 auch SNK mit seinem Neo Geo CD sowie Atari mit dem Jaguar CD in den CompactDisc-Zug ein und man freute sich auch schon über den Release des SEGA Saturn im Fernen Osten. | | |
1995-heute
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Während noch etliche Spiele für 3DO, Jaguar, SNES und Mega Drive erschienen und der Saturn nun auch in Deutschland durchstartete, verging den Spieleherstellern die Lust, weiter für ein sterbendes Add-On zu produzieren.
Somit erschienen 1995 nur noch wenige Spiele wie z.B. BC Racers, Ecco 2, Earthworm Jim Special Edition, Fatal Fury Special oder Snatcher. Das letzte europäische Mega-CD-Spiel erschien im Oktober (Theme Park).
In Japan ging die Spieleproduktion noch etwas weiter und brachte u.a. noch im Februar 1996 den Klassiker Shadowrun zum Vorschein.
Im Jahre 2000 brachte es www.gooddealgames.com noch zustande 3 eigentlich gefertigte aber bis dahin nie veröffentlichte Mega-CD Spiele zu re-releasen (Bug Blasters, Citizen X und Star Strike). |
© Mr. Saturn | | |
Mega-CD Tribute
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